12.01.2018 | Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

Erste Warnstreikwelle: Starke Beteiligung, gute Stimmung

Die IG Metall Nordhessen hat eine positive Bilanz der ersten Warnstreikwelle gezogen. "Rund 4.500 Beschäftigte haben mit einstündigen Warnstreiks in der Region ein sehr klares Zeichen an die Arbeitgeber gesendet", sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, am Freitag in Kassel.

Die sehr gute Beteiligung und positive Stimmung bei den Aktionen habe gezeigt, dass die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie geschlossen hinter den Forderungen der IG Metall stünden, sagte Dietzel. "Wir sind mit der Beteiligung absolut zufrieden." Dass die Gewerkschaft neben einer Erhöhung der Entgelte auch mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeitgestaltung fordert komme gut an. Die IG Metall einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten. "Da geht es um die Lebensqualität der Beschäftigten", sagte Dietzel. Besonders für Arbeitnehmer mit belastenden Arbeitszeitmodellen sei mehr Selbstbestimmung hier ausschlaggebend. "Wir bekommen viele positive Rückmeldungen zu unserer qualitativen Forderung", sagte Dietzel.

Haltung der Arbeitgeber: "Schlag ins Gesicht der Beschäftigten"

Dass die Arbeitgeber bislang nur eine Erhöhung der Entgelte um 2 Prozent angeboten haben, sei ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. "Wenn man die gut bis sehr gut wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der Effizienz betrachtet kann man bei so einem Angebot nur mit dem Kopf schütteln", sagte Dietzel. Die Arbeitgeber hätten nach der ersten Warnstreikwelle nun einige Tage Zeit, um sich zu bewegen. "Wir erwarten bei der nächsten Verhandlung am 18. Januar eine deutliche Bewegung bei den Arbeitgebern", sagte Dietzel. "Die Warnstreikwoche hat aber auch gezeigt, dass wir notfalls kampfbereit sind", so der Gewerkschafter.

Von: ms

Unsere Social Media Kanäle