11.01.2018 | Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

Korbach: 240 Beschäftigte von Weidemann im Warnstreik

Rund 240 Beschäftigte der Firma Weidemann in Korbach haben am Donnerstagnachmittag an einem einstündigen Warnstreik der IG Metall teilgenommen. Sie unterstützen damit die Forderung nach 6 Prozent mehr Geld und Arbeitszeiten, die zum Leben passen.

Konkret fordert die IG Metall einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten. Wer dies nutzt, um familiären Verpflichtungen nachzukommen, soll bei einer Arbeitszeitverkürzung um mindestens 3,5 Stunden einen Zuschuss von 200 Euro im Monat erhalten. Damit soll es auch Beschäftigten mit geringeren Einkommen ermöglicht werden, Arbeit und Privatleben besser zu vereinbaren. Auch bei Schichtarbeit und anderen, besonders belastenden Arbeitszeitmodellen soll es für die "kurze Vollzeit" einen Entgeltzuschuss für zusätzliche Freischichten geben.

"Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie haben sich ein ordentliches Plus auf dem Konto redlich verdient", sagte IG Metall-Sekretär Lutz Geydan bei einer Kundgebung vor dem Betrieb. "Es geht der Branche gut, die Auftragsbücher sind voll - eine Erhöhung um 6 Prozent ist für die Arbeitgeber absolut verkraftbar", sagt Geydan. Der Betriebsratsvorsitzende von Weidemann, Hartmuth Schiller, bezeichnete die Forderungen der IG Metall als "Ausdruck des Willens der Beschäftigten". "Sowohl die Entgelterhöhung als auch die Forderung nach einem Anspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit haben die volle Unterstützung bei uns im Betrieb", sagte er. Das bislang vorgelegte Angebot der Arbeitgeber sei allerdings eine "absolute Frechheit", sagte IG Metall-Sekretär Timo Gerland. "Wir werden uns auf keinen Fall mit einer Erhöhung der Entgelte um zwei Prozent abspeisen lassen", sagte Gerland.

Von: ms

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