29.02.2020 | Delegiertenversammlung

Oliver Dietzel bleibt an der Spitze der IG Metall Nordhessen

Oliver Dietzel ist am Samstag in Baunatal von den Delegierten der IG Metall Nordhessen mit 98,8 Prozent in seinem Amt als Erster Bevollmächtigter bestätigt worden. Zweite Bevollmächtigte bleibt Elke Volkmann. Sie erhielt 95,3 Prozent der Stimmen. Beide stehen seit Anfang 2012 an der Spitze der größten nordhessischen Gewerkschaft mit rund 42.800 Mitgliedern. Die Delegiertenversammlung wählte neben Dietzel und Volkmann 17 weitere Ortsvorstandsmitglieder, darunter viele Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute aus der Region.

Elke Volkmann und Oliver Dietzel (Foto: Uwe Zucchi)

Dietzel: Wandel der Arbeitswelt ist größte Herausforderung

Die größte Herausforderung für die nordhessischen Metallbetriebe ist der voranschreitende Wandel der Arbeitswelt, sagte Dietzel. In vielen Betrieben schreite die Digitalisierung voran, ohne dass es dafür immer gute Konzepte gebe. Zudem sei die Automobilbranche vom ökologischen Umbau des Verkehrswesens betroffen. „Wir wollen erreichen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei diesen wirtschaftlichen Umbrüchen nicht abhängt werden“, kündigte Dietzel nach seiner Wahl in der Stadthalle Baunatal an. Der Gestaltungswille der IG Metall richte sich daher in den kommenden Jahren besonders auf eine soziale Ausgestaltung der Transformation, sagte der 48-Jährige. „Wir arbeiten gemeinsam mit den nordhessischen Betriebsräten daran, dass die wirtschaftliche Transformation gemeinsam mit den Belegschafen bewältigt wird“, sagte Dietzel.

Die IG Metall Nordhessen sei für diese wichtige Aufgabe gut gerüstet. „Unsere Mitgliederzahlen steigen, wir sind inhaltlich und methodisch gut aufgestellt und wir sind schlagkräftig dank eines hervorragenden Zusammenspiels von gewerkschaftlich aktiven Menschen in den Betrieben und unserem engagierten Team“, sagte er. „Wir setzen gemeinsam in Zeiten des Umbruchs auf Solidarität und Gerechtigkeit und wir sind entschlossen, in Nordhessen eine klare und konstruktive Rolle zu spielen“, sagte Dietzel.

Transformation: Betriebliche Konzepte gefordert

Die Digitalisierung sei in vielen nordhessischen Betrieben bereits in vollem Gang, sagte die im Amt bestätigte Zweite Bevollmächtigte, Elke Volkmann. „Wir setzen darauf, in den Betrieben passende Konzepte einzufordern, die auf Mitbestimmung und Wertschätzung für die Arbeit der Menschen basieren“, sagte die Gewerkschafterin. „Wir brauchen Bildung und Weiterbildung für die Belegschaften, und wir brauchen innovative Produkte und Produktionsabläufe, damit die Transformation niemanden abhängt.“

Delegierte rufen zum Erhalt der GE Grid-Fabrik in Kassel

In einer einstimmig verabschiedeten Resolution forderten die Delegierten der IG Metall den Erhalt des Produktionsstandorts von GE Grid in Kassel. Die vom Konzern General Electric vorgelegten Schließungspläne müssten vom Tisch, forderten die Delegierten. Stattdessen müsse das Unternehmen die sinnvollen Vorschläge des Betriebsrats aufgreifen, um Arbeitsplätze und Standort in Kassel zu sichern.

Von: ms

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