120 Warnstreikende in Hatzfeld und Frankenberg

"Die Arbeitgeber haben in den Verhandlungen bislang nur eine viel zu geringe Erhöhung der Entgelte angeboten", sagte IG Metall-Sekretär Martin Spengler bei einer Kundgebung vor dem Werkstor von Hettich. Die Beschäftigten spürten aber jeden Tag den Druck der Inflation und bräuchten eine solide Erhöhung der Entgelte. "Zudem leistet ihr in den Betrieben wirklich gute Arbeit und habt euch eine Tariferhöhung damit auch verdient", sagte Spengler. "Einige Betriebe stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen, aber auch sie können eine angemessene Tariferhöhung verkraften und sie sind außerdem gut beraten, das als Investition in dringend benötigte Fachkräfte zu sehen", sagte der Gewerkschafter.

Dass die IG Metall eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen fordert sei gerade in ländlichen Gebieten gut zu begründen. "Azubis brauchen häufig ein Auto, um zur Arbeit zu kommen, und sie spüren besonders hart den Schlag der Inflation", sagte Spengler.

Bislang 4.600 Warnstreikende in ganz Nordhessen

Seit dem Beginn der Warnstreiks Ende Oktober haben in Nordhessen nach Zählung der IG Metall insgesamt rund 4.600 Menschen für ein bis zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Insgesamt gab es 36 Warnstreiks in 19 Betrieben. Der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, ist mit dieser Beteiligung sehr zufrieden. "Die Beteiligung ist hervorragend, die Beschäftigten setzen sich wirklich mit Nachdruck für unsere Forderungen ein", sagte er. Für den kommenden Montag ist ein Aktionstag in Kassel geplant.

(Fotos: Martin Sehmisch)