30.10.2024 | Tarifrunde M+E

1.350 Menschen im Warnstreik für 7 Prozent und 170 Euro

Rund 1.350 Menschen haben sich am Mittwochvormittag an den Warnstreiks der IG Metall bei Daimler Truck und KNDS beteiligt. "Wir machen Druck auf die Arbeitgeber, weil ihr bisheriges Angebot absolut nicht ausreichend ist", sagte der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Dennis Schindehütte, bei einer Kundgebung auf dem Mercedesplatz. "Ihr habt eine deutliche Entgeltsteigerung klar verdient", sagte Schindehütte. Der Betriebsratsvorsitzende vom Daimler Truck, Jörg Lorz, erklärte sich zudem solidarisch mit dem Kampf der Belegschaft der Volkswagenwerke um Standorte und Arbeitsplätze.

Die IG Metall fordert für die Metall- und Elektroindustrie bei einer Laufzeit über 12 Monate einen Anstieg der Entgelte für Beschäftigte um 7 Prozent sowie einen "Attraktivitäts-Turbo" von monatlich 170 Euro, der Auszubildende überproportional besserstellt. "Gerade die Azubis haben unter den Preissteigerungen massiv zu leiden", sagte Marilina Ranft, IG Metall-Vertrauenskörperleiterin von Daimler Truck. In ihrem Werk hatten bereits in der Nachtschicht 150 Menschen die Arbeit zeitweise niedergelegt.

"Wenn die Arbeitgeber sich kaum bewegen, dann bewegen wir uns eben und organisieren Warnstreiks", sagte IG Metall-Sekretär Dennis Poß vor den Werkstoren von KNDS. Dort hatten sich rund 350 Beschäftigten versammelt. Dennis Pfeil unterstrich dort die Forderung nach 170 Euro für Azubis.

Die Arbeitgeber hatten als erstes Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent angeboten. Die deutschlandweit 3,9 Millionen Beschäftigten brauchen nach Ansicht der IG Metall aber rasch ein Plus bei den Einkommen. Das wäre auch ein positiver Wachstumsimpuls für die Konjunktur und damit gut für die Unternehmen. "Der erste Warnstreiktag in Nordhessen hat gezeigt, dass die Beschäftigten geschlossen hinter unseren Forderungen stehen", resümierte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, den bisherigen Verlauf der Warnstreiks.

(Fotos: Martin Sehmisch)

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