Die IG Metall Nordhessen hat am Donnerstagnachmittag die Warnstreiks im Kfz-Handwerk fortgesetzt. "200 Beschäftigte aus vier LKW-Unternehmen haben heute für eine Stunde die Arbeit niedergelegt und damit unsere Tarifforderung unterstützt", sagte IG Metall-Sekretär Dennis Poß. Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Geld, eine Inflationsausgleichsprämie und deutliche höhere Vergütungen für Auszubildende. "Azubis sollten zudem eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütungen bekommen", forderte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann, bei einer Kundgebung am Lohfeldener Rüssel.
"Das ist für die jungen Leute auch deshalb wichtig, weil sie häufig selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen. Es ist aber auch für die Unternehmen notwendig, um dringend benötigte Fachkräfte an sich zu binden", sagte die Gewerkschafterin. Angesichts der langer Wartezeiten für Kunden durch die hohen Auslastung der Werkstätten sei es gerade jetzt für die Unternehmen der Kfz-Branche wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sich zu binden, um das Auftragsvolumen mit der gewohnt guten Qualität bewältigen zu können.
Die erste Verhandlung zwischen IG Metall und Arbeitgebern war jüngst ohne Einigung und ohne Angebot von der Arbeitgeberseite verstrichen. "Wir erwarten, dass die Arbeitgeber unsere harte und engagierte Arbeit wertschätzen, und zwar auch durch eine ordentliche Tariferhöhung", sagte die Betriebsratsvorsitzende von MAN Truck & Bus, Anna-Katharina Gebhard. "Um es ganz klar zu sagen: Wenn wir keine deutlich spürbare Tariferhöhung bekommen, wird es in den Betrieben eine auch für die Arbeitgeber wahrnehmbare Verärgerung geben", kündigte der Betriebsratsvorsitzende der Daimler Truck Niederlassung, Frank Trampedach, an. "Es ist Zeit, einen Teil der massiven Gewinne an die Beschäftigten weiterzugeben", so Trampedach. "Wenn es bei der nächsten Verhandlung nicht voran geht, setzen wir unsere Warnstreiks fort", kündigte IG Metall-Sekretär Dennis Poß an.