Rund 900 Beschäftigte von Daimler Truck in Kassel haben heute von 9:30 bis 10:30 Uhr die Arbeit niedergelegt. Sie verliehen damit der aktuellen Tarifforderung der IG Metall Nachdruck. „Wir wollen 8 Prozent mehr Geld – das ist fair und machbar“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel. „Besonders bei Daimler, wo Rekord-Gewinne eingefahren werden“, sagte Dietzel.
„Bislang kam von den Arbeitgebern nur heiße Luft“, kritisierte die Zweite Bevollmächtigte, Elke Volkmann. „Wir erwarten für die nächste Verhandlungsrunde endlich ein Angebot, über das es sich zu reden lohnt“, sagte sie. Der Warnstreik bei Daimler Truck zeige, wie entschlossen die Beschäftigten seien, sich ihren fairen Anteil von den Gewinnen der Unternehmen zu erkämpfen. „Wenn die Arbeitgeber nicht endlich ernsthaft verhandeln, werden unsere Aktionen noch kraftvoller werden“, kündigte Volkmann an.
Der Betriebsratsvorsitzende des Daimler Truck-Werks, Jörg Lorz, sagte, es gebe in der Belegschaft kein Verständnis für die mangelnde Bereitschaft der Arbeitgeber, zum Ausgleich der Inflation beizutragen. „Da muss jetzt was kommen, das haben wir verdient!“, rief er unter dem Applaus der Warnstreikenden.
Die IG Metall Nordhessen führt die Reihe der Warnstreiks bis Freitag fort. Am Mittwoch sind die Beschäftigten von Krauss-Maffei Wegmann und Senior Flexonics in Kassel sowie von Vitesco Technologies in Bebra aufgerufen, für eine Stunde die Arbeit ruhen zu lassen.