Über 100 Beschäftigte von Stiebel Eltron und Präwema in Eschwege haben heute am Warnstreik der IG Metall Nordhessen teilgenommen. Sie beendeten ihre Arbeit rund zwei Stunden früher, beteiligten sich an einem Autokonvoi und versammelten sich zu einer Kundgebung auf dem Festplatz "Am Werdchen". "Die Corona-Pandemie darf keine Ausrede dafür sein, dass die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten nicht mehr nachkommen", sagte dort die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann.
Sichere Beschäftigung, klare Zukunftsperspektiven und stabile Einkommen seien tarifliche Pfeiler einer fairen Partnerschaft, so die Gewerkschafterin. "Wir brauchen von den Arbeitgebern jetzt endlich ein verhandlungsfähiges Angebot", sagte Volkmann. "Eine Entgelterhöhung ist notwendig, angemessen und auch möglich", sagte der Betriebsratsvorsitzende von Stiebel Eltron, Christian Dölle. Dem pflichtete der Betriebsratsvorsitzende von Präwema, Stefan Kolb, bei. "Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Arbeitgeber den Untergang von Präwema an die Wand gemalt haben, als wie vor 25 Jahren die Tarifbindung gefordert haben", sagte er. "Heute haben wir die Tarifbindung, Präwema geht es gut – und von den Gewinnen sollte eine Erhöhung der Entgelte aktuell problemlos möglich sein", sagte er unter dem Applaus der Versammelten.
Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde ein Entgeltvolumen von 4 Prozent, um Zukunft und Beschäftigung zu sichern und um die Einkommen zu stärken. Sie schlägt zudem für Betriebe in schwieriger wirtschaftlicher Lage Arbeitszeitabsenkungen mit teilweisem Entgeltausgleich vor. Außerdem will die IG Metall tarifliche Regelungen zur Verbesserung der Ausbildung und zur unbefristeten Übernahme erreichen – auch für dual Studierende.