29.09.2022 | Arbeitgeber kündigt Tarifbindung

Bei Weidemann steht ein heißer Herbst bevor

Wenn es nach dem Arbeitgeber geht, profitieren die rund 700 Beschäftigten von Weidemann in Korbach ab dem kommenden Jahr nicht mehr von den Tarifverträgen der IG Metall. „Der Wacker-Neuson-Konzern hat den Anerkennungstarifvertrag gekündigt, nach dem bislang für unsere Mitglieder bei Weidemann alle Regelungen aus der Metall- und Elektroindustrie galten“, sagte Gewerkschaftssekretär Andreas Köppe.

Aus den laufenden Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag, der Standort und Beschäftigung sichern soll, stieg der Arbeitgeber damit einfach aus. „Das ist gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die ohnehin mit einer hohen Inflation kämpfen müssen, ein verheerendes Signal“, sagte Andreas Köppe. „Ich bin mir sicher, dass die Beschäftigten sich das nicht gefallen lassen werden, zumal sie mittlerweile zu einem hohen Anteil in der IG Metall organisiert sind“, sagte er.
 

IG Metall fordert Tarifbindung und Zukunftstarifvertrag

Die IG Metall fordert für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Radlader-Herstellers Weidemann nun neben dem Abschluss eines Zukunftstarifvertrags auch das Fortbestehen des Anerkennungstarifvertrags. Zudem soll die jahrelange Praxis kostenloser Überstunden zum Wohl des Unternehmens beendet werden. „Für diese Forderungen gibt es in der Belegschaft massive Unterstützung“, sagte Andreas Köppe – beschlossen etwa am Mittwoch durch eine betriebliche Mitgliederversammlung. „Bleibt der Arbeitgeber stur, steht Weidemann ein heißer Herbst bevor.“

Von: ms

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