27.03.2020 | Coronavirus-Update #2 vom 27. März 2020

Ein Tarifabschluss, der durch die Krise hilft

In unserem zweiten Coronavirus-Update berichtet unser Erster Bevollmächtigter Oliver Dietzel über den jüngsten Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie. Der Abschluss soll helfen, die Krisenfolgen zu bewältigen und soziale Schieflagen zu vermeiden. Enthalten sind außerdem die wichtigsten Internetverweise zur aktuellen Situation.

Foto: iStock.com/SeventyFour

Über dieses Update / Wir sind für Euch da!
Unser wöchentliches Update soll Euch über die Arbeit der IG Metall Nordhessen informieren und wichtige Internetverweise bündeln. Unser Update kann und soll aber keine persönliche Beratung ersetzen. Wenn Du Fragen zu Deiner Situation hat, kannst Du Dich jederzeit an uns und an den Betriebsrat in Deinem Unternehmen wenden. In vielen Betrieben haben zudem die Vertrauensleute der IG Metall ein offenes Ohr für Dich. In dieser Krisenzeit ist es wichtig, zu kommunizieren, Fragen zu stellen und Anliegen vorzubringen. Wir ermutigen Dich, das zu tun. Telefon 0561-700050, E-Mail nordhessen@igmetall.de.
unser aktuelles Flugblatt "Wir sind für Dich da!" (PDF)


Zur Lage in Nordhessen Oliver Dietzel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nordhessen:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

viele Beschäftigte sorgen sich um ihr Einkommen, die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes und die Zukunft der Unternehmen, für die sie arbeiten. Wir bekommen das jeden Tag zu spüren durch Anrufe und Nachrichten, die uns erreichen. Unsere Botschaft "Wir sind für Euch da" ist ernst gemeint. Das Team der IG Metall Nordhessen nimmt Eure Fragen und Sorgen auf und unterstützt mit ganzer Kraft Betriebsräte bei der Suche nach guten betrieblichen Lösungen, die niemanden zurücklassen.

Der am 26. März für unseren Bereich übernommene Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie ist eine super Grundlage für gute betriebliche Lösungen. Er sieht eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes durch die Arbeitgeber vor. Pro Vollzeitstelle werden vom Arbeitgeber für das Jahr 2020 350 Euro zur Verfügung gestellt. Wie mit der betrieblichen Gesamtsumme verfahren wird, regeln Betriebsvereinbarungen. Damit sollen soziale Härten bei den Kolleg*innen, die Kurzarbeitergeld beziehen, vermieden und abgemildert werden. Wir unterstützen Betriebsräte bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Tarifabschlusses. Außerdem können tarifliche Sonderzahlungen (etwa Weihnachts- und Urlaubsgeld) durch zwölf geteilt und auf das Monatsentgelt verteilt werden. Damit steigt entsprechend das Kurzarbeitergeld. Die Beschäftigten sind unter dieser Voraussetzung vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Für Eltern, die von Kita- und Schulschließungen betroffen sind, ist die Wandlung des T-Zuges in freie Tage verbessert worden (mehr zum Abschluss hier).

Kurzarbeit ist ein wesentliches Instrument bei der Bewältigung der Krise. In den von uns betreuten Betrieben. Die vom Gesetzgeber vorgesehenen 60 bzw. 67 Prozent des normalen Einkommens reichen vielen Beschäftigten nicht aus. Wir fordern daher von den Arbeitgebern eine spürbare Aufstockung, insbesondere dann, wenn das Entgeltniveau ohnehin nicht im oberen Bereich liegt. In der Realität geht das Verhalten von Arbeitgebern hier stark auseinander. Während Volkswagen auf 100 Prozent aufstockt kann in anderen Unternehmen nur mit starkem Druck eine 80 Prozent-Aufstockung vereinbart werden. Einige Arbeitgeber stehlen sich komplett aus der Verantwortung. 
Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig eine starke IG Metall ist! Wir werden gemeinsam mit Betriebsräten und Belegschaften für die Aufstockung kämpfen. Wer jetzt noch nicht Mitglied der IG Metall ist, ist herzlich willkommen, sich angesichts der Krise anzuschließen, denn jetzt zählt Solidarität!

Das Team der IG Metall Nordhessen hat sich rasch an die neuen Umstände angepasst. Videokonferenzen und telefonischer Kontakt stehen im Vordergrund. Anfragen werden telefonisch und per E-Mail beantwortet. Unser Team ist klar fokussiert. Es kommt jetzt darauf an, Euch alle so gut es geht zu unterstützen. Wir sind bereit."

 

Frage der Woche: Was bedeutet die Krise für den Tag der Arbeit am 1. Mai?
Der DGB-Bundesvorstand hat beschlossen, dass wegen der aktuellen Lage am 1. Mai deutschlandweit keine Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden werden. Die Geschäftsführerin der DGB Region Nordhessen sagt dazu aber auch: "Wir geben unseren Tag nicht einfach her! Wir werden kreativ sein – der aktuellen Lage angepasst. Brainstorming läuft." zur Erklärung des DGB-Bundesvorstands


DIE FOLGENDE LISTE VON VERWEISEN WIRD AN DIESER STELLE NICHT MEHR AKTUALISIERT. DIE AKTUELLE VERSION IST HIER ZU FINDEN.

Internetverweise: Informationen für Beschäftigte

Was Arbeitnehmer*innen jetzt wissen sollten (IG Metall, Vorstand)
23 Fragen von Arbeitnehmer*innen zur aktuellen Situation (DGB)
Corona und Kurzarbeit (DGB)

Internetverweise für Auszubildende
Informationen und Hilfestellungen für Auszubildende (DGB-Jugend)

Internetverweise für Studierende
Informationen und Hilfestellungen für Studierende (DGB-Jugend)

Internetverweise für Betriebsräte
Ministererklärung zur Sicherung der Arbeitsfähigkeit der Betriebsräte mit Blick auf Covid19 PDF-Datei 
Der "Corona-Koffer" – Werkzeuge für Betriebsrat und Aktive (IG Metall, Vorstand)
Zehn Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus im Betrieb (IG Metall, Vorstand) Bilddatei

Die Liste der Verweise wurde zuletzt aktualisiert am 27. März 2020 um 13:33 Uhr.

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