Wir rufen die rund 15.000 Beschäftigten des Volkswagenwerks Kassel über alle Schichten auf, ihre Arbeit am 9. Dezember vier Stunden vor Schichtende frühzeitig zu beenden. Das Volumen der Warnstreiks wird damit verdoppelt. Parallel läuft an diesem Tag die vierte Verhandlung zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeber in Wolfsburg. "Die Beschäftigten werden deshalb den Druck verstärken, um deutlich zu machen, dass sie von Volkswagen eine Bewegung in unsere Richtung erwarten", sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, der an den Verhandlungen teilnehmen wird.
Wegen der individuellen Schichten werden an diesem Tag immer wieder Beschäftigte das Werk zwei Stunden vor ihrem regulären Schichtende verlassen. Die IG Metall Nordhessen ist von 10 bis 13 Uhr am Haupttor (Dr. Rudolf-Leiding-Platz) präsent.
Die IG Metall fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen mit Volkswagen 7 Prozent mehr Entgelt und 170 Euro mehr pro Monat für Auszubildende. Nur für diese Tarifverhandlungen ist die Friedenspflicht abgelaufen. Der Warnstreik bezieht sich deshalb auf die Entgeltforderung, nicht den vom Unternehmen gekündigten Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung – für diesen endet die Friedenspflicht erst am 1. Januar 2025. Beim ersten Warnstreik am 2. Dezember hatten rund 12.500 Beschäftigte des Volkswagenwerks Kassel für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall Nordhessen hatte die Beteiligung als Erfolg gewertet.
"Unser verstärkter Warnstreik ist eine klare Antwort auf die mangelnde Gesprächsbereitschaft der Arbeitgeberseite", sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel. "Die Menschen bei Volkswagen haben null Verständnis für die Weigerung des Unternehmens, mit uns über eine Erhöhung der Entgelte zu sprechen, zumal wir als IG Metall angeboten haben, das Volumen der Erhöhung befristet als Arbeitszeit in einen solidarischen Zukunfts-Fonds einzubringen", sagte Dietzel. "Volkswagen sollte jetzt rasch auf die Belegschaft zugehen und damit weiteren Schaden vom Betriebsfrieden abwenden", sagte der Gewerkschafter. "Wir wollen dafür sorgen, dass Volkswagen besser aufgestellt in eine gute Zukunft geht – dafür braucht es jetzt aber endlich auch eine kooperative Haltung der Unternehmensspitze!"