Rund 80 Beschäftigte der Firma Expresso in Kassel haben heute im Rahmen eines Warnstreiks ihre Arbeit mehrere Stunden früher beendet. "Wir haben damit die Forderung der IG Metall nach einer Bindung des Unternehmens an die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie unterstützt", sagte der Betriebsratsvorsitzende Dirk Hankel.
Weil sich der Arbeitgeber trotz des starken Wunsches der Belegschaft einer Tarifbindung bislang verweigert, gab es heute nun den ersten Warnstreik in der Geschichte des Transportmittel-Herstellers. "Wir appellieren an die Geschäftsführung, sich dem transparenten und fairen Mittel des Tarifvertrags nicht weiter zu entziehen", sagte Gewerkschaftssekretär Dennis Poß, der den Betrieb für die IG Metall Nordhessen betreut.
Der Premium-Hersteller verwehrt seinen 121 Arbeitnehmer*innen bislang tarifvertragliche Leistungen. "Das wollen die Kolleginnen und Kollegen nicht länger mitmachen", sagte Poß. "Das Unternehmen hat eine sehr gute Auftragslage und profitiert von der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagt Poß. "Wenn das Unternehmen ein dauerhaft erfolgreicher Premium-Hersteller sein möchte, sollte es seinen Widerstand gegen die Tarifbindung aufgeben", so der Gewerkschafter. Nur wer die Beschäftigten gut bezahlt und anständig behandelt, könne Ware von hoher Qualität herstellen. "Tarifverträge stehen für Sicherheit, Attraktivität und Gerechtigkeit – und sie ständen Expresso gut zu Gesicht", so Dennis Poß.
Zuletzt vom Arbeitgeber geäußerte Zweifel, die IG Metall sei für das Unternehmen nicht zuständig, seien widerlegt. "Die Mehrheit der Beschäftigten von Expresso sind in der IG Metall organisiert", erklärte Poß. "Wir sind damit zuständig und dank der großen Unterstützung aus der Belegschaft auch in der Lage, notfalls für die Tarifbindung zu streiken", erklärte Poß. Ob es soweit kommt, liege nun am Arbeitgeber, der sich dringend bewegen müsse.