03.02.2023 | Korbach

Wir bereiten Urabstimmung und Arbeitskampf bei Weidemann vor

Die IG Metall Nordhessen bereitet die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik bei Weidemann in Korbach vor. Das ist nötig geworden, weil der Wacker-Neuson-Konzern, zu dem der Landmaschinenhersteller Weidemann gehört, nur wenige Tage nach dem Abschluss einer Vereinbarung zur Rückkehr in die Tarifbindung die Einigung mit der IG Metall überraschend widerrufen hat. „Da war die Tinte unter dem Verhandlungsergebnis gerade mal trocken“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, am Freitag.

„Das ist ein absolut einmaliger und schockierender Vorgang, der die Beschäftigten und uns wütend macht“, sagte Dietzel. Die Spitze des Konzerns habe sich damit als unzuverlässig erwiesen. „Es ist skandalös, dass die Führungsetage von Wacker-Neuson in diesen Zeiten so mit den Beschäftigten und der Zukunft des Unternehmens umgeht“, so Dietzel.

 

Einigung war erst wenige Tage alt

Nach monatelangen zähen Verhandlungen hatten sich Gewerkschaft und Wacker-Neuson erst am Sonntag auf eine schrittweise Rückkehr in die Tarifbindung verständigt. Für die rund 700 Beschäftigten bei Weidemann hätte die Einigung bedeutet, dass sie ab dem Jahr 2027 vollständig nach Flächentarifvertrag bezahlt worden wären bei einer auf 37,5 Stunden abgesenkten Wochenarbeitszeit. Zudem hätte das Unternehmen erfolgsabhängige Bonuszahlungen ausgeschüttet.

Von dieser Einigung ist der CEO des Konzerns, Dr. Karl Tragl, am Donnerstag zurückgetreten. „Da war das Ergebnis bereits sowohl durch das Unternehmen als auch die IG Metall an die Beschäftigten kommuniziert“, berichtet Dietzel. Diese Form der Kommunikation und der fehlenden Verlässlichkeit werde als massive Respektlosigkeit gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gewertet. Die IG Metall bereite nun die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik zur Erzwingung der Rückkehr in die Tarifbindung vor.

 

 

 

Von: ms

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