01.02.2018 | Tarifrunde Volkswagen

Über 11.000 VW-Beschäftigte im zweistündigen Warnstreik

Die IG Metall rief am 1. Februar ihre Mitglieder im Volkswagen Werk Kassel in allen drei Schichten zu Warnstreiks auf, nachdem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Friedenspflicht ausgelaufen war. In der laufenden Tarifrunde fordert die Gewerkschaft die Erhöhung des Entgelts um 6 Prozent für zwölf Monate, eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung und die Verpflichtung zur Einstellung von jährlich 1.400 Auszubildenden zur Bewältigung von Digitalisierung und Transformation.

 In der dritten Tarifverhandlung zwischen der IG Metall und Volkswagen am 30. Januar konnte keine Einigung erzielt werden, so dass die Gewerkschaft am Donnerstag mit Arbeitskämpfen zur Durchsetzung ihrer Forderungen begonnen hat. Allein am Standort Kassel beteiligten sich mehr als 11.000 ArbeiterInnen und Angestellte am Warnstreik. An den sechs westdeutschen Standorten der Marke VW, die im VW Haustarifvertrag sind, legten 50.000 Beschäftigte die Arbeit nieder und äußerten ihre Verärgerung über das unzureichende Tarifangebot ihres Arbeitgebers.

„Die Resonanz der Kolleginnen und Kollegen beim ersten Warnstreik war überwältigend“ berichtet Carsten Bätzold, der als Betriebsratsvorsitzender auch Mitglied der IG Metall Tarif- und Verhandlungskommission ist. Er sprach bei den Kundgebungen am Haupttor des Volkswagen Werks Kassel über den aktuellen Verhandlungsstand. „Wir haben ein starkes Zeichen Richtung Vorstand gesetzt, dass das letzte Angebot des Unternehmens eine Unverschämtheit war, das die Leistung der Belegschaft mit Füßen tritt“ unterstreicht Ulrike Jakob, die als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende ebenfalls Mitglied der IG Metall Tarif- und Verhandlungskommission ist und beim Warnstreik vor dem Original Teile Center 1 zu den Beschäftigten des Bereichs Konzern After Sales sprach. Ein dritter Warnstreik fand vor dem Tor des Standorts Lilienthalstraße in Kassel statt, wo sich die Aggregateaufbereitung von Volkswagen befindet. Hier sprach der Vorsitzende der IG Metall Fraktion im Kasseler Betriebsrat, Thomas Frye, zu den Kolleginnen und Kollegen.

Das Angebot aus der dritten Verhandlungsrunde können wir nur als ein Betteln nach Warnstreiks interpretieren“ fasste Bätzold die Position der IG Metall im VW Werk Kassel zusammen und gab auch einen Ausblick was passiert, wenn in der nächsten Verhandlungsrunde kein deutlich besseres Angebot von VW vorgelegt wird: „Wir sind steigerungsfähig!“.

Von: ms

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