Beim Automobilzulieferer Vitesco Technologies in Bebra haben heute bis zum Nachmittag nahezu alle Beschäftigten ihre Arbeit eine Stunde früher beendet und sich so am Warnstreik der IG Metall beteiligt. "Damit machen die Kolleginnen und Kollegen deutlich, dass sie hinter der berechtigten Forderung nach einem Sozialtarifvertrag stehen", sagte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann. Auch die Spätschicht ist aufgerufen, eine Stunde früher nach Hause zu gehen.
Das Unternehmen plant die derzeit über 800 Arbeitsplätze an den Standorten Bebra und Mühlhausen in den nächsten Jahren um die Hälfte zu reduzieren. "Das nehmen wir so nicht hin, wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz", sagte Volkmann. Die nächste Verhandlung zum Sozialtarifvertrag ist am 11. Mai. "Wir erwarten von den Arbeitgebern ein ernstzunehmendes Angebot auf unsere Forderung", stellte Volkmann klar.
Wenn ein Arbeitgeber einen Betrieb verlagern, schließen oder stark einschränken möchte, kann ein Sozialtarifvertrag regeln, wie die damit verbundenen Nachteile für die Beschäftigten ausgeglichen werden. Möglich sind etwa hohe Abfindungen. Für die Durchsetzung darf gestreikt werden.